Lyme-Borreliose
Eine dieser Infektionserkrankungen ist die sogenannte Borreliose. Sie beschreibt eine große Gruppe an bakteriellen Infektionskrankheiten, die auf das Borrelien-Bakterium zurückgehen. Benannt ist das Borrelien-Bakterium nach dem französischen Forscher Amédée Borrel. Es wird zumeist durch eine bestimmte Zeckenart übertragen, die den passenden Namen Gemeiner Holzbock trägt. Gegen die deutschlandweit verbreitete Borreliose gibt es, im Gegensatz zum FSME-Virus, leider keine wirksame Impfung.
Das sich im Darm der Zecke befindende Bakterium gelangt über den Speichel der Zecke in die Einstichstelle und so in die Blutbahn des Wirts. Diese erreicht es jedoch erst nach 12 bis 24 Stunden, wodurch ein schnelles Entfernen der Zecke eine Infektion verhindern kann. Da zudem nicht jede Zecke, sondern lediglich 30 Prozent der Zecken das Bakterium in sich tragen, liegt das Infektionsrisiko im Fall eines Zeckenstichs selbst in Risikogebieten bei nur rund drei bis fünf Prozent. Doch auch wenn das Risiko gering ist, so sind die Folgen im Fall einer Infektion oft schwerwiegend.
Daher sollten Sie genau auf mögliche Symptome achten, wenn Sie von einer Zecke gestochen wurden oder dies vermuten. Ein frühes Anzeichen für eine Infektion, die bei der Hälfte der Erkrankten zu beobachten ist, ist eine flächige, kreisrunde Rötung, die sich um die Einstichstelle herum ausbreitet. Die sogenannte Wanderröte hat eine Inkubationszeit von etwa sieben bis zehn Tagen. Doch auch wenn die Wanderröte nicht auftritt, ist es möglich, dass sich einige Wochen später grippeähnliche Symptome wie geschwollene Lymphknoten, Fieber oder auch Kopf- und Gliederschmerzen einstellen.